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«Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff»

03.05.2022

Erne AG Holzbau gewinnt den Aargauer Unternehmenspreis 2022

Patrick Suter, CEO, freut sich über den Unternehmenspreis, welchen er für die Erne AG Holzbau entgegennehmen durfte. Das Unternehmen beschäftigt 330 Mitarbeitende.
Patrick Suter, CEO, freut sich über den Unternehmenspreis, welchen er für die Erne AG Holzbau entgegennehmen durfte. Das Unternehmen beschäftigt 330 Mitarbeitende.

Zum 15. Mal wurde die Aargauer Auszeichnung vergeben. Die NFZ hat mit Patrick Suter, CEO der Laufenburger Erne AG Holzbau über die Bedeutung der Auszeichnung gesprochen.


Susanne Hörth NFZ: Herr Suter, was bedeutet für Sie, vielmehr für die Erne AG Holzbau diese Auszeichnung?

Patrick Suter: Der Preis ist vor allem eine Anerkennung für unsere 330 Mitarbeitenden, die sich Tag ein, Tag aus mit unglaublicher Professionalität und Herzblut für unsere Kunden einsetzen. Auch ist es bezeichnend, dass eine Holzbauunternehmung in der Kategorie Grossunternehmen obsiegt, denn Holz ist der wichtigste nachwachsende Rohstoff. Er ermöglicht es, nachhaltig und effizient Gebäude zu bauen, mit tollen architektonischen Möglichkeiten und nicht zuletzt, eine unvergleichliche Atmosphäre zu schaffen.

Man spürt Ihre Begeisterung für den Baustoff Holz. Begeisterung allein genügt aber nicht. Ohne Fleiss kein Preis: dieses Stichwort bewahrheitet sich mit der Auszeichnung. Wie stark war und ist Ihr Unternehmen gefordert, fortwährend die Fertigungsprozesse und Systemlösungen den neusten Techniken anzupassen?

Wir befinden uns in einem ständig laufenden Entwicklungsprozess, in dem es nicht genügt, uns den neuesten Techniken anzupassen. Vielmehr müssen wir sogar selbst neue Technologien, Prozesse und Systemlösungen entwickeln, weil diese auf dem Markt schlichtweg (noch) nicht verfügbar sind. So haben wir zum Beispiel gerade eine robotische Fertigungsanlage für Stampflehmelemente in Betrieb genommen, die von uns zu 100 Prozent konzipiert und gebaut wurde – und das innert weniger als zwei Monaten.

Zahlt es sich denn aus, laufend genügend Ressourcen (personell wie finanziell) in die Weiterentwicklung, Forschung usw. zu investieren?

Wir verfolgen dabei eine klare Strategie: Innovation ist der Motor unseres Business – wir setzen bewusst auf Weiterentwicklung innerhalb der ganzen Unternehmung. Der Schlüssel dabei ist, dass wir uns immer möglichst nahe an einer konkreten Projekt-Herausforderung oder einem bestehenden Kundenbedürfnis ausrichten. Daraus resultiert ein konkreter Nutzen für den Erstkunden – und weiter, mögliche neue Produkte und Leistungen, die für andere Kunden ebenfalls interessant sein können.

Die Erne AG Holzbau erweitert am Standort Stein zurzeit das bestehende Bürogebäude mit einem grossen Anbau mit einer Fläche von 3380 Quadratmeter. Entstehen wird hier zudem das Kompetenzzentrum für innovative Bautechnologien. Was kann man sich darunter vorstellen und ist gerade ein solches Innovationszentrum auch Bestandteil des grossen Erfolges der Erne AG Holzbau?

Hinter Innovationen stehen immer Menschen: bei uns sind das rund 330 Fachleute – von Schreiner und Zimmerleute über Techniker, Ingenieure, Bauphysiker, Robotik- und Haustechnik- Spezialisten bis hin zum Laborleiter für Holz- und Gebäudetechnik. Was wir als Unternehmung beitragen können, ist eine Umgebung zu schaffen, in der diese Spezialisten möglichst optimal zusammenarbeiten können. Innovationen entstehen oft an den Schnittstellen von Spezialgebieten und aus zufälligen Begegnungen – genau das wollen wir mit dem neuen Gebäude fördern.

Wie viele Lehrlinge werden ausgebildet?

Derzeit bilden wir 20 Lernende aus, unter anderem Kaufleute, Schreiner, Zeichner und Zimmerleute.

Was tut Ihr Unternehmen, um weitere junge Leute für das Arbeiten mit dem Werkstoff Holz zu begeistern?

Es ist wirklich nicht immer ganz einfach, alle diese Stellen zu besetzen. So sind bei uns zum Beispiel für den Lehrberuf des Zimmermannes/der Zimmerin für das Jahr 2022 wie auch 2023 noch je eine Lehrstelle offen. Aktuell erarbeiten wir gemeinsam mit weiteren Unternehmen der Erne Gruppe ein Traineeprogramm für Techniker, Architekten und Ingenieure, welche ihre Ausbildung bereits erfolgreich absolviert haben und nun ins Berufsleben starten wollen. Unser Ziel ist es, diesen jungen Talenten einen Einblick in verschiedene Bereiche und Unternehmen zu ermöglichen und sie anschliessend festanzustellen. Wir versprechen uns von dieser Initiative, die Synergien in der Erne Gruppe noch besser zu nutzen, die Mitarbeiterbindung zu stärken und unsere Arbeitgebermarke für diese Zielgruppe noch attraktiver zu gestalten.

Auf Ihrer Homepage habe ich gesehen, dass Ihre Firma am Standort Stein auf Anfrage freitags zu Führungen durch die Produktionshallen einlädt. Warum machen Sie das?

Auf der Produktionsbesichtigung geben wir einen Einblick in unsere industriellen Fertigungsprozesse. Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, mehr über unsere abgeschlossenen wie auch laufenden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte zu erfahren. Das Angebot wird auf der einen Seite von unseren Kunden, Marktinteressenten und Fachspezialisten genutzt. Auf der anderen Seite wollen wir uns natürlich auch als Arbeitgeber präsentieren und potentielle Kandidaten begeistern. Es freut uns daher sehr, dass uns auch Studierende und Professoren von Forschungsanstalten und Hochschulen regelmässig besuchen. Diese Kombination führt dazu, dass wir jährlich gegen 2000 Fachleute aus Immobilienwesen, Architektur und Ingenieurwesen mit der gemeinsamen Leidenschaft für den Werkstoff Holz bei uns empfangen dürfen.

Text: Susanne Hörth, NFZ; Foto: zVg

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