Vorschau treffpunktGEWERBE, 8.11.2016

25.08.2016

Energieeffizienz – «Oftmals ein Ressourcenproblem»

Das Gewerbe Region Frick-Laufenburg lädt zum fünften Netzwerkanlass ein. Unter der Moderation von Christoph Grenacher diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Gewerbe und Politik zum Thema «Energieeffizienz als Erfolgsfaktor für KMU».

Gerade einmal 33 Prozent der Klein- und Mittelunternehmen (KMU) geben laut einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz an, dass sie Massnahmen zu einem effizienteren Energieeinsatz eingeleitet haben. Und das, obwohl es für die Umsetzung verschiedenste Instrumente und Fördermassnahmen gibt. Woran liegt es, dass trotzdem zwei von drei Unternehmen die Potenziale in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbaren Energien nicht nutzen? Und vor allem: Wie kann das KMU darauf sensibilisiert werden, dass durch den effizienten Einsatz von Energie die Produktionskosten spürbar gesenkt und die Nachhaltigkeit marktentscheidend verbessert werden kann? Antworten darauf, versehen mit ausführlichen Informationen, möchte das Gewerbe Region Frick-Laufenburg an seinem kommenden fünften Netzwerkanlass vom 8. November in Fricks Monti geben.

Ein Ressourcenproblem

Franziska Bircher, Präsidentin des Geref, ist überzeugt, dass sich viele KMUs des Themas noch zu wenig bewusst sind. «Es ist aber ganz sicher auch ein Ressourcenproblem.» Personell wie finanziell. «Der Grossteil unserer Betriebe besteht aus Kleinstbetrieben mit dem primären Fokus auf das operative Geschäft. Da heisst es schaffe, schaffe, schaffe», hält Rolf Böller, ebenfalls Vorstandsmitglied im Geref, fest. Für die Auseinandersetzung zu Energiefragen fehle oftmals einfach die Zeit. Das Potenzial eines optimierten Energieverbrauchs werde zudem noch zu wenig wahrgenommen. «Es braucht Beispiele», so Böller.

Die Projektgruppe des Netzwerkanlasses: Adrian Ackermann (von links), Franziska Bircher, Marc Jäger und Rolf Böller (es fehlt Reto Waldmeier).
Die Projektgruppe des Netzwerkanlasses: Adrian Ackermann (von links), Franziska Bircher, Marc Jäger und Rolf Böller (es fehlt Reto Waldmeier).

Beitragen zur Ergreifen von Massnahmen können auch Praxisbeispiele. Franziska Bircher erinnert sich an ihren früheren Betrieb. Mit massiven Anstieg der Stromkosten wurde dort eine interne überprüfung gemacht und dabei festgestellt, dass bei gleichzeitigem Starten von sämtlichen Maschinen dann kurzfristige Spitzenwerte erreicht wurden, welche sich dann längerfristig massgeblich in den Kosten niederschlugen. «Wenn es ans eigene Portemonnaie geht, reagiert man oft schnell.» Solche Ereignisse können teils zu schnellerem Reagieren führen als langfristige Strategieprozesse.

Guter Zeitpunkt

Umbau Dass ein Umbau ein guter Zeitpunkt ist, um auch in die Energieeffizienz zu investieren, zeigt aktuell das Beispiel der Raiffeisenbank Regio Frick. Deren Leiter Marc Jäger erklärt: «Es ist eine Chance, die wir hier nutzen können. Zudem haben wir gar keine andere Wahl. Bei jedem Umbau oder Sanierung muss man sich fragen, was im Bereich der Energieeffizienz ökologisch und ökonomisch Sinn macht, was möglich ist.» Es sei ein verantwortungsvolles Handeln, das auch in Bezug auf die Kunden – damit spricht Jäger nicht nur die Bank-Kundschaft, sondern generell die Kunden aller KMUs an, eine wichtige Wirkung hat. Denn auch die Kundschaft hinterfrage viel mehr. Will beispielsweise vermehrt etwas über den Herstellungsprozess wissen. Dass das Thema auch für den Kanton Aargau als einer der grössten Wirtschaftskantone ein wichtiges Anliegen sein muss und das nicht nur für Grossbetriebe, betont Adrian Ackermann, Vorstandsmitglied beim Gewerbe Region Frick-Laufenburg.

Der Anlass am 8. November soll für die regionalen Klein- und Mittelunternehmen ein Denkanstoss sein. Er soll Antworten auf offene Fragen vermitteln aber auch Inputs zum weiteren Vorgehen liefern. So können sich die OK-Mitglieder des fünften Netzwerkanlasses gut vorstellen, dass sich Betriebe zusammentun und sich gemeinsam einen Experten in Sachen Energieeffizienz leisten. Folgeanlässe zu diesem Thema seien durchaus vorstellbar, so Geref-Präsidentin Franziska Bircher. Sie blickt beim Verlassen des Raums nochmals zurück und fragt: «Sind auch alle Geräte ausgeschaltet?» Auch ein wichtiger Beitrag zur Energieeffizienz.

Energieeffizienz als Erfolgsfaktor für KMU

Der fünfte Netzwerkanlass findet am 8. November in Fricks Monti um 19 Uhr statt. Zuerst referieren Ion Karagounis, Mitglied Geschäftsleitung WWF Schweiz und Christian Hunziker, CEO Hunziker Partner AG und Präsident öbu, Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften. Beim anschliessenden Podium nehmen neben den beiden Referenten auch Matthias Jauslin, Inhaber Jost Wohlen AG; Oscar Elias, CEO Häring&Co. AG Eiken sowie Marc Jäger, Bauherrenvertreter Umbau Raiffeisenhaus Frick teil. Die Moderation hat Christoph Grenacher. Regierungsrat Roland Brogli wird ebenfalls anwesend sein.

Es hat noch wenige Plätze frei: Anmeldungen an reto.waldmeier@raiffeisen.ch

Text und Foto: NEUE FRICKTALER ZEITUNG, Susanne Hörth

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