Für den reibungslosen Übergang von Schule zu Lehre

17.03.2017

Sek-II-Lehrer des Oberen Fricktals besuchen das Roche-Schullabor in Kaiseraugst

Mitarbeiterin Jasmin Saxer zeigte den Sek-II-Lehrern aus dem Oberen Fricktal, welche Möglichkeiten das Roche-Schullabor für die Schüler bereithält.
Mitarbeiterin Jasmin Saxer zeigte den Sek-II-Lehrern aus dem Oberen Fricktal, welche Möglichkeiten das Roche-Schullabor für die Schüler bereithält.

Zusammen mit dem Gewerbe Region Frick–Laufenburg und der Arbeitsgemeinschaft zur Reduktion der Arbeitslosigkeit «L plus» waren rund 45 Lehrer aus den Oberstufenschulen in Frick, Gipf-Oberfrick und Laufenburg am Mittwoch zu Gast bei der Roche in Kaiseraugst. Der Pharmakonzern stellte vor, welche Möglichkeiten er seinen Schülern zur Berufsentscheidung bietet.

Wir haben alle dasselbe Ziel, die Schüler in einen Beruf zu bringen», fasst Lothar Kühne den Grund zusammen, warum er und die anderen rund 45 Lehrer am Mittwoch im Schullabor «Experio» der F. Hoffmann-La Roche AG in Kaiseraugst zu Gast sind. Kühne ist Leiter der Oberstufenschule Frick; mit ihm sind Kollegen aus der Oberstufenschule Gipf-Oberfrick und der Kreisschule Laufenburg, der drei Sek-II-Schulen des Oberen Fricktals, gekommen. Der Verantwortliche für Berufsinforma-tion Urs  Wyss und Laborchef Serge Corpataux zeigten den Schulpäda-gogen, welche Lehrberufe die Roche anbietet beziehungsweise wie die Schüler im Schullabor von der Primar- bis zur Oberstufe altersgerechte Experimente in Naturwissenschaft und Technik durchführen, um ihre Neugier für diese Fachgebiete zu wecken (die NFZ berichtete ausführlich).

Da staunt manch einer der Lehrer, die nicht nur vom Fach sondern auch allgemeine Klassenlehrer sind, ob der modernen Ausrüstung des Schullabors. Andere probieren selbst aus, auf welche  Weise ein  Tintenkiller funktioniert oder versuchen bereits im Gespräch mit den Labormitarbeitern Alexandra Schwarzentruber, Jasmin Saxer und Malte Eckert, wenigstens noch im Juni einen Termin für ihre Klasse im stark ausgebuchten Labor zu ergattern.

Auch Elektronik und Informatik im Ausbildungsangebot

Natürlich nicht ohne Eigeninteresse, aber durchaus zum Wohle der gesamten Branche bietet die Roche seit einem Jahr den Kindern und Jugendlichen ihre Einrichtungen und Erlebnisse im kostenlosen Schullabor an: Die Pharmabranche komme den meisten vermutlich nicht als erstes in den Sinn, wenn sie sich für Elektronik oder Informatik interessierten, verdeutlicht Corpataux die Notwendigkeit der Roche, mehr Werbung für all ihre 14 Ausbildungsberufe zu machen. Die 12- bis 14-jährigen Oberstufenschüler sollen bei ihrem Besuch in einer einfachen Selbstevaluation nach den Experimenten erste Hinweise auf ihre Neigungen und Fähigkeiten bekommen.

Vorstellungsgespräche üben

Vereint im Ziel, den Schülern einen reibungslosen Übergang von der Schule in die Lehre zu ermöglichen, ist neben den Pädagogen und der Roche auch das Gewerbe Region Frick–Laufenburg mit dabei, der am Mittwoch unter anderem durch Präsidentin Franziska Bircher vertreten war. Der Gewerbeverein organisiert seit einigen Jahren unter dem Motto «Schule trifft Wirtschaft» die Berufsbildungstage, die dieses Jahr vom 4. bis 6. April in Laufenburg und Frick stattfinden. Die Schüler kommen dort in direkten Kontakt mit Mitarbeitern und Inhabern der Gewerbebetriebe und können unter anderem  Vorstellungsgespräche üben. Der gemeinsame Besuch im Schullabor der Roche sei nun eine Premiere, erzählt Bircher.

Für Kühne ist der direkte Kontakt der Lehrer und Schüler mit den Betrieben und Konzernen ein  Arrangement, von dem alle profitieren: «Wir haben festgestellt, dass wir besser zum Ziel kommen, wenn Schule und Gewerbe miteinander arbeiten.» Natürlich seien solche Besuche auch Marketing der Firmen; den Schulen gehe es aber vor allem auch darum, die Jugendlichen im Beruf möglichst in der Region zu halten.

Dieses Ziel hat auch Stefan Haas als vierter im Bunde beim Besuch im Roche-Schullabor. Er ist Leiter der Arbeitsgemeinschaft «L plus» der Schweizer «Unternehmergruppe  Wettbewerbsfähigkeit», die sich der Reduktion der Jugendarbeitslosigkeit verschrieben hat. Das «L» steht dabei für «Lehrstelle». Haas vermittelt bereits seit sechs Jahren im Oberen Fricktal Kontakte zwischen Schulen und der regionalen  Arbeitswelt. Dabei bringt er Lehrlinge einzelner Branchen in die Klassen, die den Schülern von ihren Erfahrungen berichten. Mit den Gesprächen «auf  Augenhöhe» aufgrund des geringen  Altersunterschieds hofft Haas, die Schüler aufnahmewilliger zu machen. Weil ihm bei den Kontakten zur Arbeitswelt ein Branchenmix wichtig sei, der über die KMU hinausreiche, habe er den Besuch zusammen mit  Wyss initiiert.

Text/Foto: Boris Burkhardt, NEUE FRICKTALER ZEITUNG


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