«Die Beziehung zu Kunden hat sich verändert»

03.05.2018

Seit 22 Jahren ist Heinz Frei Besitzer der Langenfeld Garage

Für Heinz Frei ist der Kundenkontakt sehr wertvoll.
Für Heinz Frei ist der Kundenkontakt sehr wertvoll.

Der gelernte Automechaniker Heinz Frei arbeitete 12 Jahre lang in der Verwaltung von Inseraten in einem Verlagswesen. Seine Menschenkenntnisse kommen ihm auch als Geschäftsleiter der Langenfeld Garage AG mit den Marken Renault und Dacia in Oeschgen zugute.

Heinz Frei, Sohn eines Leibstadters und einer Oberwalliserin, wuchs als Ältester von vier Kindern im Full-Reuenthal der Sechziger und Siebziger Jahre auf. Sein Vater, Gemeindeschreiber des 600-Seelen-Dorfes, war überzeugter Atomkraftgegner und fuhr sein Leben lang Velo.

«Als Kinder des Fuller Oberdorfs konnten wir bis zum Schuleintritt den ganzen Tag draussen spielen», erinnert sich der 56-jährige Zurzibieter, «währendem viele Bauernkinder im Unterdorf auf dem Hof mithelfen mussten». Auch in der Schule hätten nicht alle Kinder dieselbe Unterstützung der Eltern erlebt.

«Mit dreizehn Jahren sass ich das erste Mal am Steuer»

Die Familie von Gemeindeammann Erwin Oberle war Heinz Freis zweites Zuhause. «Sohn Markus Oberle trainierte jeweils als Waffenläufer und ich fuhr ihm mit dem Auto als so genannter Besenwagen hinter her», erinnert sich Heinz Frei schmunzelnd. Dreizehn Jahre alt sei er damals gewesen. «Auch beim Kirschen-Einnehmen half ich der Familie Oberle, die Genossenschaftsverwalter war. Ich durfte jeweils das Fahrzeug beladen und es einige Meter weiter wieder parkieren».

Die Fuller Jugend der Siebziger Jahre wollte hinaus aus dem Dorf und an Wald- und Wiesenfesten das Tanzbein schwingen. «Jeden Samstag um 20 Uhr trafen wir uns beim Restaurant Feldblume», schildert Heinz Frei. Für Jugendliche ohne Führerschein habe sich dort immer eine Mitfahrgelegenheit ergeben.

Ins Kino sei man mit der Fähre nach Waldshut (D) gefahren. «Der Kontakt zum deutschen Waldshut hat in Full eine lange Tradition», erklärt Heinz Frei. «Es war selbstverständlich, dass auch Deutsche Mitglieder beim Turnverein Full sein konnten.»

«Die Wahrheit liegt meistens in der Mitte»

Ende Bezirksschule entschied sich Heinz Frei für eine Lehre als Automechaniker und kaufte sich als erstes Auto einen BMW für 1600 Franken mit der Unterstützung seines Vaters. In der Lehre bei Felix Emmenegger in Hettenschwil habe er viel im Umgang mit Menschen gelernt. «Besonders schätzte ich den Samstagmorgen, an dem ich jeweils allein die Kunden empfangen konnte», erinnert sich Heinz Frei. Als Teenager durfte er mit dem Garagenchef und zwei Mitarbeitern in den Ausgang. «Darauf war ich damals mächtig stolz.»

Ebenfalls prägend waren die Gespräche am Familientisch, an dem sein Vater mit Verwandten und Bekannten über politische Aktualitäten diskutierte. Währenddessen der Vater sein sozialdemokratisches Gedankengut darlegte, konterte mancher Besucher mit Argumenten aus dem rechten Lager. Heinz Freis Fazit: «Die Wahrheit lag meistens in der Mitte.»

«Ich liebe den Kontakt zu anderen Menschen»

Nach der Lehre arbeitete er in Garagen in Schwaderloch und Untersiggenthal und merkte bald, dass ihm das «Umechnubbere» in der Garage nicht genügte.

«Ich liebe den Kontakt zu anderen Menschen», schildert er, «also habe ich gekündigt». In den folgenden Jahren arbeitete Heinz Frei erfolgreich als Inserate-Verkäufer für den Berner Besta-Verlag. Auf eine Annonce bewarb er sich mit 23 Jahren als Aussendienstmitarbeiter bei der ASSA (Annonce Suisse SA) und wurde zwei Jahre später deren Agenturleiter für die Region Fricktal und später noch für Basel. «Zwölf Jahre lang leitete ich verschiedene Projekte in der Verwaltung von Inseraten und kannte bald viele Fricktaler Unternehmen», erinnert sich Heinz Frei. «Viele Menschen teilen sich gerne mit», sagt Heinz Frei, selber ein geselliger Mensch.

Als Vorstandsmitglied im Gewerbeverein Frick und im OK der Fricker Gewerbeausstellung habe er sich mit den Jahren ein breites Netzwerk erarbeitet. Als ein guter Freund sein Geld in eine Garage investieren wollte und er Heinz Frei als Geschäftsführer mit Beteiligung anfragte, habe er sich zur Selbständigkeit entschieden. Im November 1996 feierte man nach einem gelungenen Um- und Neubau die Eröffnung der heutigen Langenfeld Garage AG.

Das Auto-Business verändert sich stetig

Sechs Tage die Woche arbeitet Heinz Frei seither in dieser Oeschger Garage. Heute als Geschäftsleiter und Inhaber zusammen mit seinem Partner Toni Hasler, der die technische Seite betreut.

Das Business habe sich gerade in den letzten zehn Jahren stark verändert. «Es ist viel hektischer geworden und die Margen sind in der Vergangenheit stark gesunken», schildert der dynamische Unternehmer. Das bedeute, dass wesentlich mehr umgesetzt werden müsse. «Die Zahl der verkauften Fahrzeuge hat sich gegenüber den Anfängen mehr als verdreifacht», so Heinz Frei. Die Digitalisierung erlaube den Importeuren einen tiefen Einblick in die tägliche Arbeit des Oeschger Betriebs. «Man könnte schon fast sagen, dass wir gläserne Stützpunkte des Herstellers respektive des Importeurs geworden sind», erklärt er. Klar seien Feedbacks an die Chefetage von Renault möglich, doch wenn eine Direktive aus Paris komme, gelte diese.

Auch die Beziehung zu den Kunden habe sich verändert. «Früher zählte das Treueverhältnis zwischen Kunden und Betreiber mehr», sagt der Zurzibieter, der sich heute eher als Fricktaler fühlt.

Als Ausgleich zum Arbeitsalltag fahre er gerne Ski, Rad oder er jogge. «Einmal in der Woche tanze ich mit meiner Frau in einem Club», sagt Heinz Frei, der mit seiner Frau schon viele Jahre in Döttingen wohnt.

Text und Bild: Clara Rohr-Willers, NEUE FRICKTALER ZEITUNG


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