«Es zeigt, dass unsere Arbeit geschätzt wird»

14.05.2021

Im Vogelpark Zeihen ist in den vergangenen Monaten viel geschehen

Rolf Lanz in der Voliere der Webervögel.
Rolf Lanz in der Voliere der Webervögel.

Der Vogelpark Ambigua ist vom Bund offiziell als Auffangstation für Papageienund Sitticharten anerkannt. Auch haben verschiedene Kantone Leistungsvereinbarungen mit dem Zeiher Park voller exotischer Vögel abgeschlossen.

Das Wasser sprudelt munter aus kleinen Quellen, fliesst zwischen grossen Steinen hindurch und sucht sich seinen Weg von Voliere zur Voliere. «Den Wasserlauf haben wir in der Zeit gemacht, in der wir keine Besucher bei uns begrüssen durften», sagt ein sichtlich stolzer Rolf Lanz und fügt an, dass dieser besondere Bach in absehbarer Zeit auch noch mit einem Wasserrad versehen wird. Auch wenn Corona verhinderte, dass der Park für Besucher geöffnet werden durfte und dadurch ein wichtiger Teil der Einnahmen fehlte, stand die Zeit im «Ambigua» nicht still. Neben all den baulichen Arbeiten beanspruchten die Vögel sowie die anderen hier lebenden Tiere die volle Aufmerksamkeit «ihrer» Menschen. In den Wintermonaten hat sich auch sonst viel getan. Themenwelten wie etwa «Südamerika» oder ein interaktiver Parcours zum bedrohten Regenwald mit viel Wissenswerten und einiges mehr sind entstanden.

«Wir schaffen das»

Seit Karfreitag ist der Vogelpark für Besucher wieder geöffnet. «Eineinhalb Jahre habe ich von der Hand im Mund gelebt. Oft wusste ich nicht, ob das Geld für die Löhne und all die Tiere reicht.» Nach diesen ernsten, leise gesprochenen Worten breitet sich ein Lachen auf dem Gesicht des Vogelpark-Betreibers aus. «Am Ostersonntagabend, wir verbuchten seit langem wieder einmal drei Tage lang Einnahmen, wusste ich: wir schaffen das. Es kommt gut.» Und jetzt, ein paar Wochen später, füllen sich auch die Terminlisten mit Buchungen für Führungen, Geburtstage, Generalversammlungen und einigem mehr.

Viele Lichtblicke in der schwierigen Zeit hat Rolf Lanz und sein Team auch durch Unterstützung, insbesondere durch Spenden, von zahlreichen Personen erhalten. «Es ist unglaublich, wie viele Rückmeldungen wir erhalten haben», ist Lanz voller Dankbarkeit. Wie sehr durchhalten und sich mit ganzer Kraft für etwas einsetzen lohnt, macht er gleich noch mit einem anderen, für den Park sehr wichtigen Entscheid deutlich.

«Drei Jahre lang haben wir dafür gekämpft, jetzt ist es offiziell.» Rückwirkend auf Jahresbeginn ist der Vogelpark Ambigua eine offiziell vom Bund anerkannte Auffangstation für exotische Vögel. Beschlagnahmte Exoten werden zwar schon lange nach Zeihen in den Vogelpark gebracht. Mit der offiziellen Anerkennung ist nun auch die finanzielle Unterstützung dafür gesichert. «Es zeigt uns, dass unsere Arbeit geschätzt wird.» Mit einigen Kantonen seien zudem Leistungsvereinbarungen abgeschlossen worden.

Neu ist auch die Zusammenarbeit mit der Jugendanwaltschaft des Kanton Aargau. Sie weist Jugendliche für Einsätze dem Vogelpark zu. Rolf Lanz ist überzeugt, dass die jungen Leute beim Kennenlernen der vielen Papageien, Sittiche, aber auch den anderen im Park lebenden Tiere viel Interessantes, bisher Unbekanntes und auch künftig Motivierendes erfahren können.

Bereit für die nächste Generation

Rolf Lanz bleibt vor einer grossen Voliere mit vielen gelben Vögeln stehen. «Die Webervögel sind intensiv am Bauen», zeigt er voller Stolz auf die vielen Nester, die am Entstehen sind und damit ein weiteres Zeichen für den Erhalt von exotischen Tieren sind. Der Vogelpark Ambigua ist unter anderem dem europäischen Artenschutzprogramm angeschlossen.

Beim Weitergehen ruft ein farbenfrohes Sittich-Pärchen lautstark nach Rolf Lanz. Die Volieren passieren, ohne ein fröhliches «Hallo» mit den exotischen Vögeln auszutauschen, ist im Vogelpark Ambigua eine schiere Rolf Lanz in der Voliere der Webervögel. Foto: Susanne Hörth Unmöglichkeit

Weitere Neuigkeiten

Der Vogelpark Ambigua bildet angehende Wildtierpfleger aus. Hierfür nötig war, dass neben den Vögeln auch andere Tiere im Park angesiedelt werden. Neues gibt es bei den Weissbüscheläffchen. In zwei bis drei Wochen wird es hier bereits zum zweiten Mal Nachwuchs geben.

Bericht und Foto: Susanne Hörth, NEUE FRICKTALER ZEITUNG


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